The Voice of Fingers
Seit mehreren Jahren arbeiten der Theatermacher Thomas Bellinck und der Journalist Said Reza Adib auf Distanz zusammen. Diese Entfernung ist keine Entscheidung, sondern das Ergebnis eines Grenzregimes, das dem einen die internationale Mobilität erleichtert und dem anderen erschwert. Eine Reise, für die der eine acht Stunden braucht, dauert für den anderen acht Jahre. Da es für die beiden fast unmöglich ist, die gleiche Bühne zu teilen, haben sie einen sehr persönlichen Text für zwei Darsteller*innen geschrieben. Ausgehend von den Rillen und Furchen, die die Haut ihrer Fingerspitzen durchziehen, zoomen sie hinaus in eine Welt, in der Hautmuster Laptops entsperren. Und in der Finger von den Regierungen als Messinstrumente eingesetzt werden – um zu bestimmen, wer wo willkommen ist.
Said Reza Adib wurde bei der Nachrichtenagentur IRNA zum Journalisten ausgebildet und war für verschiedene afghanische und iranische Medien tätig. Für die afghanischen Wahlen 2009 war er Medienberater für den späteren Präsidenten Ashraf Ghani. Seit ein paar Jahren arbeitet Adib in Griechenland und Finnland als freier Journalist und Autor. Thomas Bellinck hat in Brüssel Regie studiert. Seit 2009 kreiert er seine eigenen Produktionen. «The Voice of Fingers» ist Teil seiner Reihe «Simple as ABC» aus Performances und Installationen zu den Ungerechtigkeiten der internationalen Mobilität.
Einfach gesagt
Thomas wohnt in Belgien und Reza in Finnland. Die beiden sind befreundet und machen zusammen Theaterprojekte. Das ist aber schwierig, weil Reza wegen dem Gesetz nicht reisen darf. Das Stück handelt davon, warum manche Menschen reisen dürfen und andere nicht.
Übersetzung in Gebärdensprache
Die Vorstellung am 22.5. wird in Deutschschweizer Gebärdensprache (DSGS) übersetzt. Plätze mit guter Sichtbarkeit zu den Deaf Interpreters sind markiert.
Dolmetscherinnen: Regula Bächler und Corinne Stutz
Deaf Interpreter: Kristina Jankovic und Lorena Müller
Hier finden Sie zur Veranstaltung ein Erklärvideo in DSGS.
Für Menschen mit Mobilitätsbehinderungen
Die Dampfzentrale ist rollstuhlgängig. Es gibt Treppenlifte für ins Foyer, in den Turbinensaal und zu den WCs. Der*die Access Friend hilft Ihnen gerne beim Bedienen der Lifte oder Sie benützen den Eurokey. Das Theater verfügt über ein barrierefreies WC. Wenn Sie mit einem Rollstuhl kommen, melden Sie sich bitte vorgängig bei uns, damit wir Ihnen einen entsprechenden Platz reservieren können: checkin@auawirleben.ch
Wir bieten auch einen barrierefreien Shuttle (Betax) ins Zentrum Markus an. Dieser steht nach der Vorstellung vor der Dampfzentrale.
Übertitel o. ä.
Der englisch gesprochene Text ist auf Deutsch übertitelt. Die Übertitel enthalten keine zusätzlichen Informationen über Geräusche und Musik.
Special Check-In
Bei uns haben Sie die Möglichkeit eines Special Check-In. Falls Sie aus irgendeinem Grund das volle Foyer meiden möchten, einen spezifischen Sitzplatz benötigen, wegen einer Einschränkung in der Mobilität Unterstützung brauchen oder gerne an der Busstation abgeholt werden möchten, melden Sie sich bitte vorher bei uns. Jemand vom Team wird Sie nach Ihren Bedürfnissen begleiten. Anmeldung: checkin@auawirleben.ch
Access Friend
In der Dampfzentrale hat es vor, nach und während der Vorstellung eine*n Access Friend. Diese Person trägt eine beschriftete violette Weste. Wenn man Fragen zur Barrierefreiheit hat, kann man sich an diese Person wenden.
Social Story
Social Stories sind Hilfsmittel, um Personen auf eine öffentliche Veranstaltung wie eine Theatervorstellung vorzubereiten. In unseren Social Stories finden Sie für die Vorstellungen eine Beschreibung, welche Situation Sie am Spielort erwartet und wie sich die Leute dort verhalten. Das PDF zur Social Story von «The Voice of Fingers» finden Sie hier.
- Konzept & Text
- Said Reza Adib, Thomas Bellinck
- Regie
- Thomas Bellinck
- Mit
- Manizja Kouhestani, Jeroen Van Der Ven
- Dramaturgie
- Said Reza Adib, Esther Severi
- Kostüme
- Rachid Laachir
- Finanzen
- Sandra Raes Oklobdzija
- Sprachcoach
- Elizabeth Morrison
- Licht Design
- Janneke Donkersloot, Stef Stessel
- Produktionsleitung & Übertitel
- Marte Van Hassel
- Szenografie
- Mirjam Pleines, Stef Stessel
- Bühnenbau
- Kopspel, Jolan Moonen
- Technik
- Pieter-Jan Buelens, Arthur De Vuyst, Janneke Donkersloot
- Textkorrektur & Übersetzung
- Mahdieh Fahimi, Jodie Hruby, Ulrike Syha, Sarah Van Camp
- Video
- Léna Iloo
- Stimmen
- Said Reza Adib, Sajjad Hosseini, Fatima Mousavi
Produktion: Robin
Koproduktion: Theater Antigone, Arsenaal/Lazarus, Münchner Kammerspiele, Spielart
Unterstützt von: Kaaitheater, Kask / School Of Arts Of The University College Gent